2007 Mosel-Radweg

Straßbourg – Sarrebourg – Nancy – Metz – Trier – Koblenz (ca. 600 km)

Freitag 15.06.07 Straßbourg – Sarrebourg (Krabbel) – 74 Km

Wir sind heute um ca. 11:00 Uhr am Kanal angekommen. (Canal Marne Au Rhin). Nu, das Wetter war anfangs schön und warm. 23 Grad. Der Radweg am Kanal war einmalig. Komplett asphaltiert und ruhig gelegen. Wir sind durch Wiesen und Wälder gefahren. Teilweise war der Ausblick unbeschreiblich schön. Links ein kleiner Hang, dann der Fahrradweg, weiter rechts der Kanal der etwas erhöht gebaut wurde, so dass man auf die dahinterliegenden Felder sehen konnte. Der Fahrradweg war so dicht am Wasser, dass wir aufpassen mussten um nicht hineinzufallen. Unterwegs hatten wir Gaudi mit den Bootsfahrern, die so wie wir in Urlaubsstimmung waren. Der folgende Regen hat uns dann etwas agekühlt. Wir wissen aber dass es morgen komplett Sonnig wird und wir sogar am Mittwoch bis zu 30 Grad erwarten können. Wir haben uns dann nach einem Regenschauer unter eine Brücke, dann in ein nahegelegenes Restaurant gerettet und die Gelegenheit ergriffen und gleich nen Fisch gegessen.

Andre leidet unter schlimmen Schmerzen und höllische Monsterqualen (nich zu verwechseln mit Quallen, da sind wir ein bisschen zu weit weg dafür). Nein, natürlich nicht. Aber sein rechtes Bein zwickt wieder ein bisschen. Das lässt wohl Rückschlüsse auf seinen Lebensstil füh…… ähm, vieleicht ist das auch nur ein Trugschluss. Wir hoffen die Radtour trotzdem beenden zu können.

Jetzt sitzen wir an einem angelegem See mit Badestrand auf einer Doppelparkbank hinter Sarrebourg und haben unser Fertiggericht reingezogen. Eine Qual für alle Vorkoster, wenn man aber Hunger hat,…. tsja, rein damit. Der Kaffee morgen richtet das wieder. Mann bin ich müde. Ahja, die Kilometerzahl steht auf 74. Ca. ein Schintt von 18 Km/h. Bessert sich noch. Gute Nacht. DK.

Freitag 15.06.07 (Andre)
Wir sind am Kanal losgefahren und haben auf einer Strecke von 74 Km 3 xxx (Zensiert), 2 Halbe Bier, 2 Flaschen Lambrusco, jeder eine menge Spass gehabt beim Einfahren (Warmup). Zum Einbruch der Nacht noch kurz was gegessen und einfach mal geschaut der Dinge die da noch so kommen sollen. Ich habe mich nach meiner Woche faulenzen auf „Grand Kanaria“ auf jeden Fall riesig auf die Tour gefreut und habe schon am ersten Tag auf deden Fall viel tolles gesehen und mit Krabbel super viel Spaß gehabt. Bin mal gespannt wie die „erste Nacht“ im super geilen 1Mann-0,5Sec.-Wurfzelt“ zu pennen wird. Gerade gegen 22:00 Uhr schmeißt Krabbel die Mucke (Musik) an und alles ist einfach Locker und Spitze.

Samstag 16.06.07 Sarrebourg – Nancy (Andre) – 94 Km

Wir beginnen den 2. Tag am See an der sogar Duschen sind und ich genehmige mir erst mal eine vorm Frühstück. Klasse in der Sonne duschen und frisch loszufahren nach dem wir noch ausgiebig gefrühstückt haben. Wir fahren über Lutzelbourg nach Sarrebourg und … verfahren uns kurzzeitig in den Feldern. Die Karte ist halt teilweise doch nicht der hit, aber was solls. Die Karte führt uns durch viele kleine Dörfer, Berg und Tal mit einem „frischen Gegenwind“ Nancy entgegen. Kurz vor Nancy un noch vor Einbruch der Dunkelheit, erwischen wir noch 2 große Bierchen und zwei Whiskys in ner gemütlichen Kneipe in St. Nicolas (Riesen Dom) und suchen, finden sogar einen perfekten Lagerplatz in der Nacht (zum ersten mal mit Tarp). Alles geil mit Flüßchen und Meu(undeffinierbar)the.

Samstag 16.06.07 (Krabbel)

Sonne, Regen, Sonne , Regen, … das ging den ganzen Tag so weiter. Auch bergab, berauf, berfab, gergauf,… und windig war’s noch dazu. Dafür haben wir die Aussichten genossen wenn wir wieder einen Hügel erklommen haben. Es war wunderschön, aber hart. Die 94 Km – Grenze haben wir durchbrochen. Wir streben die nächsten Tage aber die 100 Km an.

Nach einer gründlichen Beratung für und wider eines Kneipenbesuches abends um 21:00 Uhr, obwohl wir noch keine Wiese zum Übernachten gefunden haben, übermannte uns dann doch der Durst. Später im Dunkeln fanden wir dann doch ein schönes stückchen Erde. Auf dem Weg dahin probierte Andre gleich mal seine Stirnlampe aus. Die Autofahrer waren ganz schön irritiert. Na dann prost, bis morgen.

Sonntag 17.06.07 Nancy – Metz (Krabbel) – (keine Ahnung) Km

Wir stehen früh auf und machen den Anglern den Platz frei. Wir fahren in die nächste Stadt und frühstücken erstmal, pfui pfui, nen Riesenkebab und sehen nebenbei diesen Irrsinnig schönen Platz. Heute haben ja bekanntlich die Läden zu. Also müssen wir uns mit Imbissbuden zufrieden geben. Wir fahren weiter. Wir kriegen Hunger, aber mitten auf dem Land sind ist es schwer was zu finden. Uns geht auch das Wasser aus. Aber zum Glück gibt es um die nächste Ecke einen Brunnen.

Wir fahren weiter bis in die Nacht. Ab 18:00 fängt es an zu regnen. Dauerregen. Wir sitzen, nachdem wir uns verfahren haben, in einer Bushaltestelle, klatschnass und denken über den Sinn unserer Radreise nach. Wenn das morgen so weitergeht, brechen wir ab (Frust…).

Schließlich finden wir ein schönes Plätzchen am See mit angeletem Steg. Die Franzosen scheinen Seen nur zum Angeln zu nutzen, stellen wir fest. Baden ist für die wohl ein Fremdwort. Stimmt, wo wurde denn das Parfüm erfunden.

Montag 18.06.07 Metz – Obergillig (Krabbel) – 92 Km

Zum Glück hat der Regen in der Nacht nachgelassen. Andre hat sich Ohrenstöpsel reingemacht um das Elend da draußen nich mehr hören zu müssen.

Die Sonne hat uns geweckt. Wir trockenen einigermaßen unsere Sachen am Holzzaun und packen zusammen. An der sehr befahrenen Straße geht es nach Thionville wo wir einen Döner verdrücken. Gestärkt fahren wir weiter, jetzt allerdings am Moselradweg entlang. Endlich keine Autos mehr und endlich ein Radweg. Jetzt beginnt der Urlaub. Die Sonne scheint und wir bekommen fast einen Sonnenbrand. An einem kleinen See halten wir und machen uns frisch. Schön überdacht ist die Hütte mit dem Steg. Nach einem kleinen Schauer zischen wir auf der Bank ein Smirnoff. Andre ist da ein Zauberkünstler, immer wieder holt er so Dinger aus dem Nichts. Abends finden wir die Überreste eines Fischerfestes und klinken uns ein. Es wurde super spaßig. Die Leuts sind so richtig Stolz auf ihre Fischspezialität, eingelegter Moselfisch die es nur in diesem Ort gibt, und werden uns sogar eine Kostprobe zu uns nach hause schicken. Total besoffen lassen wir uns auf der nächsten Wiese nieder. Erst am nächsten Morgen merken wir, dass um uns herum lauter Häuser sind. Achja, wir haben 95 Km gemacht. Wiedermal kurz vor den 100 Km. …Wir schaffen das noch.

Dienstag 19.06.07 Wasserbillig – Neumagen (Krabbel)

Ich habe Kopfschmerzen. Aua. Saufen und früh aufstehen vertragen sich nicht. Heute abend werde ich das ander machen. Erst um 10:00 Uhr kommen wir vom Platz. Mir schmerzen die Gelenke und ich habe Hochgeschwindigkeitscheiße. Wein und Bier – nun ja. Wir machen bald Rast an einem Grillplatz und grillen Würstchen, die aber leider verkokeln. Es ist so warm dass die Würstchen gar nicht gewendet werden müssen. Die Sonne brennt und wir haben 26 Grad C. Wir machen uns an einem Campingplatz frisch. Weiter geht es an der Mosel. Wir fahren an wunderschönen Berghängen vorbei. Winreben bedecken jetzt die kompletten Seiten der Mosel. In Trier schauen wir uns die Sehenswürdigkeiten an. Abends trudeln wir in einem Campingplatz ein und können unsere Klamotten waschen. Die Steaks die wir in letzter Minute kaufen können wir leider nicht grillen, weil wir den Einweggrill vergessen haben.

Andre schreibt gar nichts mehr, was ist denn da los???

Mittwoch 20.06.07 Neumagen – Briegel (Andre) – 67 Km

In der Nacht hat es mal wieder Gedonnert und Geblitzt, direkt über uns, so das wir natürlich wieder aufgewacht sind und uns für kurze Zeit an der Kneipe am Platz untergestellt haben. Bin ja kein Angsthase aber ich stelle mir einfach eine andere Art und Weise for zu sterben als beim pennen im Zelt von einem Blitz erschlagen zu werden. Nach kurzer Zeit schmeißen wir uns wieder in die Zelte und pennen bis ca. 10:30 Uhr. Danach duschen , fit machen und um 12:00 Uhr gemütlich losfahren. Nach 20 Km genehmigen wir uns eine ausgiebige Hahlzeit mit Tischgrill, den wir uns vorher noch organisiert haben. Spare Ribts und Steakt mit ner fetten Pulle Lambrusko. Mahlzeit.

Briegel

Nach geilem Schmausen brettern wir durch  bis Zeltingen Rachtingen wo wir uns ein Radler genehmigen. Danach gemütlich weiter bis Wolf wo uns ein Kurzer Schauer zwingt ein großes Weinschorle in einem überdachten Restaurant zu zischen. Weiter bis Traben-Trabach und ein weiterer Einkauf um unseren großen Hunger zu stillen. Über Enzkirch, Burg, Reil  bis wir schließlich nach Luder nur 67 Km in Briegel ein geiles Nachtlager an einer Grillstelle mit Hütte und sogar Tretbecken, wo ich mich bei Ankunft unter Anwesenheit von fünf älteren Damen, erst mal fünf Minuten, mit Badehose versteht sich, reingelegt habe. Die Zelte haben wir in der großen Hütte aufgestellt. Nach widerum einem guten Grill haben wir uns dann doch ziemlich K.O. hingehauen. Grüße Andre.

Donnerstag 21.06.07 Briegel – Koblenz (Krabbel) – 98,7 Km

Wir brechen früh auf. Etwa 8:00 Uhr klingelt der Wecker und um 9:30 starten wir. Das Gute bei der Sache ist, daß das Zelt beim einpacken trocken geblieben ist, weil wir in der Hütte die Zelte aufgebaut haben. Jedoch konnte Andre nach nicht einschlafen, weil ich so laut geschnarcht habe. In der Hütte hallt der Lärm ziemlich gut. War ja auch gut am Sack.

Es geht an der Mosel weiter auf einem sehr schönen Fahrradweg. Die Weinberge sind so schräg in den Hang gebaut, daß wir rätseln ob die Erntehelfer sich anseilen müßen. Und manche Felsvorsprünge sehen auch nicht gerade Vertrauenserweckend aus. Also brauchen die Jungs auch noch Helme gegen Steinschlag. Krass.

Wir geben ziemlich gas. Manchmal erreichen wir 30 Km/h und müssen uns selber bremsen. Tsja, Koblenz ruft. Wir wollen die letzte Etappe heute noch schaffen. Unterwegs machen wir ein kurzes Päuschen und spielen in einem Park Bodenschach. Gewonnen habe ich . Vieleicht war Andre mit seinem Dosenfischessen zu sehr abgelenkt.

Wir versuchten heute endlich die 100 Km-Grenze zu knacken, aber bei 98,7 km waren wir am Ziel angekommen. Sollen wir noch ein paar Runden drehen??? Andre meint dass das auch 100 Km sind. Ich glaube ich bin da ein bischen kleinlich. 100 sind 100 wenn’s 100 sind.

17:00 Uhr sind wir dann schon in Koblenz und lassen uns auf einem Campingplatz gegenüber dem „Deutschen Eck“ nieder. Nach einem ausgiebigen Grillmahl gehen wir in die Altstadt und feiern so richtig. Erst morgends um 6:00 Uhr legen wir uns schlafen.

Freitag 21.06.07 Koblenz (Krabbel) – 0,75 Km

Heute stehen wir um 13:00 auf mit einem dicken Kater. Wir beschließen bis Sonntag hier zu bleiben und das Stadtleben zu genießen. Am Sammstag findet sogar ein größeres Event vor dem Schloßplatz statt. Von 12:00 bis 21:00 Uhr legen DJs Musik auf. Danach soll es in  den Clubs weiter gehen. Na dann, lassen wir uns Überraschen.

Wir fahren mit dem Bike gegen Nachmittag in die Stadt. Wir besichtigen das „Deutsche Eck“, als lätzlich eine ziemilich große Gruppe Jogger vorbeilaufen. Da fand geraade der traditionelle „Firmenlauf“ von 5025m statt. Wir waren eingekreist. Scheiße. Hunger – und die Dönerbude auf der anderen Seite. Wir mussten warten bis alle vorbei waren. Wir gehen früh ins Bett um morgen fit zu sein.

Samstag 22.06.07 Koblenz (Krabbel) – 0 Km

Jetzt geht es erstmal zum Hosenkauf. Gestern bin ich mit meiner Tarnfleckhose (Anglerhose) nich in die Disco reingekommen. Schnipp schnapp habe ich auch schon ein passendes Schnäppchen gefunden. Die Party kgeht dann auf dem Schloßplatz mit Technomucke und neuer Kleidung los. Danach wieder in die Clubs. Heissa.

Sonntag 23.06.07 Koblenz – Gernsbach (Krabbel) – 300 Km

Hujujujujuju….jujuju…. war dat ne Nacht.

Kaum zu glauben aber wir haben die 300 km tatsächlich in 5 Stunden geschafft. Das ist glaube ich ein Durchschnitt von 60 Km/h. Keine angst, wir werden uns nicht bei der „Tour de France“ anmelden und alle Siege einheimsen. Wir sitzen im Zug.

Erst als wir unterwegs sind, merken wir dass zwischen Koblenz und Bingen beidseitig des Rheins die Straßen für Autofahrer gesperrt sind. Soooooooooooo viele Radfahrer habe ich noch nie gesehen. Das Wetter war auch gut so dass das mit sicherheit auch sehr schön zu fahren gewesen wäre. Nun ja. Wir lehnen uns zurück und halten ein Nickerchen. Pünktlich um 19:00 Uhr treffen wir in Gernsbach ein. Wir trinken ein Abschlussbier und radeln heim.

Bis zur nächsten Tour, Krabbel und Andre.